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Webinar oder Präsenz-Workshop: Wie lernen wir produktiver?

Egal, ob digital oder in Präsenz: Erst durch Interaktivität wird Lernen sozial und produktiv. Im Austausch mit Mitarbeiter*innen entstehen Lernerlebnisse.
Bildschirmfoto von Ximena Rodriguez und Prof. Brooke Gazdag im Webinar der ZEIT Akademie.

Der Lernbedarf in Unternehmen steigt. Doch längst nicht immer sind Präsenzveranstaltungen hierfür möglich. Vorträge von qualifizierten Coaches verursachen häufig hohe Kosten und erreichen nur eine verhältnismäßig kleine Zielgruppe. Zudem sind Präsenztrainings im Zuge der Corona-Pandemie zeitweise in den Hintergrund gerückt. Gerade wenn möglichst viele Menschen erreicht werden sollen, stehen virtuelle, individualisierte Lernstrategien hoch im Kurs. In Webinaren können dank digitaler Übertragung viele Menschen vergleichsweise kostengünstig erreicht werden. Da es sich um eine interaktive Lernform handelt, können motivierende Lernerlebnisse geschaffen werden.

Lernen als sozialer Prozess

Als traditionelle Lernform kennen wir den Präsenz-Workshop. Ausgehend vom Input der Lehrkraft werden verschiedene Wissensquellen zusammengetragen. Hier fällt es manchen Teilnehmer*innen leichter, mit anderen gemeinsam Aufgaben zu lösen. So kommt die Gruppe zum Ergebnis. Die Energie, die durch menschliche Reaktionen freigesetzt wird, ist ein Vorteil von Präsenzveranstaltungen.

Prof. Dr. Brooke A. Gazdag im Präsenz-Workshop der ZEIT Akademie.
ZEIT-Dozentin Prof. Dr. Brooke A. Gazdag in einem Präsenz-Seminar zum Kurs »Diversity & Inclusion« im ZEIT Verlag. In Präsenz-Veranstaltungen kann die Lehrkraft auf Fragen von Teilnehmer*innen schnell mit Blickkontakt reagieren. Ruhigere Menschen können auch mal direkt angesprochen werden

Um auch in der digitalen Lernwelt Austausch und Diskussion zwischen den Lernenden zu fördern, eignen sich »Webinare« (Web-Seminare) oder digitale Workshops hervorragend, die beispielsweise vertiefend auf einen E-Learning-Kurs aufsetzen. Im Gespräch mit Coaches, Wissenschaftler*innen oder Wirtschaftsexpert*innen steht die Interaktion im Vordergrund. Viele Unternehmen buchen inzwischen Webinar-Reihen, z.T. auch in Form eines Lunch & Learn-Formats, die sehr gut von den Mitarbeiter*innen frequentiert werden. Hier erhalten die Lernenden die Möglichkeit, zu den moderierten Talkthemen Rückfragen zu stellen oder unternehmensspezifische Fragestellungen mit Expert*innen zu vertiefen. Gerade bei der Arbeit im Homeoffice sowie mit remote arbeitenden Teams haben sich Webinare als produktive Wissensvermittlung etabliert.

Die E-Learning-Managerin der ZEIT-Akademie Ximena Rodriguez im Webinar "Digitales lernen" mit Prof. Dr. Gerald Lembke.
Die E-Learning-Managerin der ZEIT-Akademie Ximena Rodriguez im Webinar »Digital lernen« im Gespräch mit Prof. Dr. Gerald Lembke.

Es lohnt sich, das neue Lernen zu lernen

Häufig ergeben sich Fragen unter Teilnehmenden eines Webinars zu den Thesen des Coaches, zu den Einspielungen von YouTube-Videos, zur Auswertung von Befragungen und zur Präsentation von Modellen. Hier nutzen immer mehr Lernende die Möglichkeit, ihre Überlegungen im Chat des Seminarraums zu äußern. Hochwertige Webinare und gut geschulte Moderator*innen greifen die Äußerungen auf und lassen sie von ausgewiesenen Expert*innen beantworten. So wird der Lernprozess produktiv. Webinare können auch ganz unterschiedlich aufgestellt werden: Die Teilnehmenden werden entweder stummgeschaltet, z.B., wenn dies aufgrund von Datenschutz im Konzern gewünscht ist, oder sie können in einer Q&A-Session Fragen stellen. Dann werden Video- und Tonfunktionen aktiviert und das Webinar wird nicht aufgezeichnet.

Chancen zur Interaktion nutzen

Die Offenheit gegenüber neuen, digitalen Technologien sei größer geworden, konstatierte Digitalprofessor Dr. Gerald Lembke im ZEIT-Akademie-Webinar zu digitalem Lernen. Bildungsexpertin und Gründerin Verena Pausder fordert gar eine flächendeckende digitale Bildung mit Formaten wie Webinaren, um mehr Chancengleichheit unter Schüler*innen zu erkämpfen.
In methodisch gut vorbereiteten Webinaren wird also versucht, eine Beziehungsebene mit den Teilnehmer*innen aufzubauen und somit soziale Aspekte des Lernens auch für größere Zielgruppen umzusetzen: Auch digital sollen verschiedene Lerntypen adressiert werden.
Über ein Webinar hinaus ist der Wissensaustausch in Lerngruppen ratsam. Die Digitalisierung erleichtert diesen Austausch durch neue Kommunikationswege. So können Trainings, spezifische Channel und regelmäßige Meetings in Tools wie Slack oder MS Teams angeboten werden. Tools wie Miro-Boards ermöglichen kreative und agile Kollaboration im Digitalen.

Digitales Lernen auf einer Mind Map eines Miro-Boards im ZEIT-Akademie-Kurs visualisiert.
Auf der Mind Map eines Miro-Boards im ZEIT-Akademie-Webinar wird »Digitales Lernen« visualisiert, um darüber mit den Teilnehmer*innen zu diskutieren.

Virtuelle Lernmedien gut einsetzen

Personalentwickler*innen sollten bei der externen E-Learning-Wahl auf die inhaltliche Qualität der Expert*innen und Moderator*innen der Webinare achten. Am besten sollte das Webinar-Angebot vom Personalmanagement im Arbeitsalltag zeitlich und strukturell eingeplant werden. Mitarbeiter*innen könnte ein monatliches Lern-Budget von beispielsweise acht Stunden angeboten werden. Zeit, die exklusiv für selbstbestimmtes Lernen reserviert ist – in einer geeigneten Ecke im Büro oder im ruhigen Homeoffice.

Webinare: Interaktiv lernen in Live-Sessions der ZEIT Akademie
Webinare: Interaktiv lernen in Live-Sessions der ZEIT Akademie. Beteiligung im geschlossenen, virtuellen Seminarraum erwünscht.

Webinar-Vorteile im Überblick

Die Möglichkeiten, die Webinare bieten, machen das Lernen produktiv und bieten gegenüber Präsenz-Workshops diverse Vorteile. Webinare sind...

  • kostengünstig
  • zeitlich und örtlich flexibel
  • erreichen große Zielgruppen
  • an die Bedürfnisse der Lernenden angepasst
  • dienen der Wissensvermittlung
  • eignen sich für die Wissensvertiefung, aber auch zur Inspiration
  • können für »Q&A-Sessions« genutzt werden
  • ermöglichen produktives Lernen
  • liefern ein gemeinsames, kollaboratives Ergebnis

Jede/*r Teilnehmer*in sollte aktiv dazu beitragen, dass diese individualisierte, interaktive und virtuelle Lernform eine gut investierte Stunde der Wissensvermittlung wird - und das Wissen so im Gedächtnis bleibt.

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