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Geschichte
Die deutsche Geschichte im Rückblick
Mit Prof. Dr. Norbert Frei
Videokurs mit 14 Kapiteln, 456 Minuten
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Die deutsche Geschichte im Rückblick
Mit Prof. Dr. Norbert Frei
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Inhalt

Möchten Sie mehr über moderne deutsche Geschichte online lernen?

Im Seminar »Geschichte« der ZEIT-Akademie zeichnet der Historiker Prof. Dr. Norbert Frei die Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert nach. In der ersten Jahrhunderthälfte ein düsteres Kapitel: Zwei Weltkriege, NS-Diktatur und Holocaust zeugen von ...

... beispiellosem politischen und moralischen Versagen. Und doch ging das Jahrhundert für die Deutschen mit der Wiedervereinigung unverhofft glücklich zu Ende.

Spannende Hintergründe und Fakten vom Experten für die jüngere deutsche Geschichte

Prof. Dr. Norbert Frei ist Inhaber des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Jena und einer der bedeutendsten deutschen Historiker der Gegenwart. Er präsentiert einen breiten Blick auf die Weimarer Republik, das »Dritte Reich« und das geteilte Deutschland. Seine Vorträge sind reich an spannenden Hintergründen und Fakten. Im Anschluss an jede Lektion vertieft Matthias Naß, ZEIT-Redakteur und wissenschaftlicher Leiter der ZEIT Akademie, die Inhalte der Vorlesung im Gespräch mit Professor Frei und fragt nach.

 

14 Kapitel, 456 Minuten

Kapitel

01

Einführung: Der Erste Weltkrieg und das »kurze« 20. Jahrhundert

Die Zeitspanne zwischen dem Ersten Weltkrieg und dem Ende der Teilung Europas wurde von Historikern als das »kurze 20. Jahrhundert« betitelt. Maßgebliche Zäsuren waren der Beginn und das Ende des Zweiten Weltkriegs sowie der Mauerfall und das Ende der Sowjetunion. Der Erste Weltkrieg wirkte als »Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts«. Der Krieg, den Hitler zwei Jahrzehnte später begann, war eigentlich kein zweiter Weltkrieg, sondern die Fortsetzung des ersten. Die Zeitspanne zwischen dem Ersten Weltkrieg und dem Ende der Teilung Europas wurde von Historikern als das »kurze 20. Jahrhundert« betitelt. Maßgebliche Zäsuren waren der Beginn und das Ende des Zweiten Weltkriegs sowie der Mauerfall und das Ende der Sowjetunion. Der Erste Weltkrieg wirkte als »Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts«. Der Krieg, den Hitler zwei Jahrzehnte später begann, war eigentlich kein zweiter Weltkrieg, sondern die Fortsetzung des ersten.
02

Die Revolution von 1918/19

Die Geschichte der Weimarer Anfangsjahre ist eine Geschichte der wechselseitigen Überforderung der verschiedenen politischen und gesellschaftlichen Gruppen, ihrer außerordentlich konträren Hoffnungen – und der entsprechend tiefen Frustrationen. Die Geschichte der Weimarer Anfangsjahre ist eine Geschichte der wechselseitigen Überforderung der verschiedenen politischen und gesellschaftlichen Gruppen, ihrer außerordentlich konträren Hoffnungen – und der entsprechend tiefen Frustrationen.
03

Schwierige Nachkriegsjahre

Der Versailler Friedensvertrag war eine der großen Hypotheken der neuen Demokratie. Die harten Bedingungen des Vertrags definierten in den folgenden Jahren in erheblichem Maße die Probleme und den Handlungsspielraum der Weimarer Politik. Hyperinflation: Binnen eines Monats versiebenfachte sich im Januar 1923 der Dollarkurs auf 49.000 Papiermark. Politische Auswirkungen der Hyperinflation: Aufstands- und Putschversuche von rechts und links. Der Versailler Friedensvertrag war eine der großen Hypotheken der neuen Demokratie. Die harten Bedingungen des Vertrags definierten in den folgenden Jahren in erheblichem Maße die Probleme und den Handlungsspielraum der Weimarer Politik. Hyperinflation: Binnen eines Monats versiebenfachte sich im Januar 1923 der Dollarkurs auf 49.000 Papiermark. Politische Auswirkungen der Hyperinflation: Aufstands- und Putschversuche von rechts und links.
04

Die »goldenen Zwanziger«

Die Jahre zwischen 1924 und 1929 gelten als die Konsolidierungsphase der Weimarer Republik. Gustav Stresemann war seit 1923 das Gesicht einer sich selbst stärker akzeptierenden und dadurch konsolidierenden parlamentarischen Demokratie. Der Dawes-Plan von 1924 hatte die Reparationszahlungen an die deutsche Leistungsfähigkeit angepasst und zugleich der deutschen Wirtschaft eine Startanleihe zugestanden. Seitdem flossen vor allem amerikanische Kredite, die die Konjunktur ankurbelten. Die Weimarer Kultur der Moderne war in erster Linie ein Großstadtphänomen – und evozierte Gegenkräfte, die an Konventionen und Traditionen festzuhalten suchten. Die Jahre zwischen 1924 und 1929 gelten als die Konsolidierungsphase der Weimarer Republik. Gustav Stresemann war seit 1923 das Gesicht einer sich selbst stärker akzeptierenden und dadurch konsolidierenden parlamentarischen Demokratie. Der Dawes-Plan von 1924 hatte die Reparationszahlungen an die deutsche Leistungsfähigkeit angepasst und zugleich der deutschen Wirtschaft eine Startanleihe zugestanden. Seitdem flossen vor allem amerikanische Kredite, die die Konjunktur ankurbelten. Die Weimarer Kultur der Moderne war in erster Linie ein Großstadtphänomen – und evozierte Gegenkräfte, die an Konventionen und Traditionen festzuhalten suchten.
05

Finale Krisen

Das Ende der Großen Koalition bedeutete eine Zäsur in der Geschichte der Weimarer Republik. Sie hatte noch mehr Auswirkungen als der Beginn der Weltwirtschaftskrise. Mit der Bestellung von Heinrich Brüning zum neuen Kanzler begann die Ära der Präsidialkabinette. Das Ergebnis der Wahl vom September 1930 war eine erdrutschartige Veränderung der politischen Landschaft, bei der die republiktragenden Parteien die Mehrheit im Parlament verloren. Kanzler wurde Hitler erst zu einem Zeitpunkt, als es mit der NSDAP bereits wieder abwärts- und mit der Wirtschaft schon wieder etwas aufwärts ging. Hitler war kein Zufall, aber er war auch keine Zwangsläufigkeit. An die Macht brachte ihn eine Koalition von Kräften und Interessen. Diese Koalition war nicht weniger vielschichtig und ambivalent als die nationalsozialistische Bewegung selbst. Das Ende der Großen Koalition bedeutete eine Zäsur in der Geschichte der Weimarer Republik. Sie hatte noch mehr Auswirkungen als der Beginn der Weltwirtschaftskrise. Mit der Bestellung von Heinrich Brüning zum neuen Kanzler begann die Ära der Präsidialkabinette. Das Ergebnis der Wahl vom September 1930 war eine erdrutschartige Veränderung der politischen Landschaft, bei der die republiktragenden Parteien die Mehrheit im Parlament verloren. Kanzler wurde Hitler erst zu einem Zeitpunkt, als es mit der NSDAP bereits wieder abwärts- und mit der Wirtschaft schon wieder etwas aufwärts ging. Hitler war kein Zufall, aber er war auch keine Zwangsläufigkeit. An die Macht brachte ihn eine Koalition von Kräften und Interessen. Diese Koalition war nicht weniger vielschichtig und ambivalent als die nationalsozialistische Bewegung selbst.
06

Der Weg in den »Führerstaat«

Hitlers Machtantritt am 30. Januar 1933 bedeutete Machtübertragung statt Machtergreifung. Hitler war gewollt. Der Reichstagsbrand am 27. Februar 1933 wurde zur Außerkraftsetzung der Grundrechte genutzt. Es folgten die Besiegelung der Einparteienherrschaft und die Formierung des »Führerstaates«. Hitlers Machtantritt am 30. Januar 1933 bedeutete Machtübertragung statt Machtergreifung. Hitler war gewollt. Der Reichstagsbrand am 27. Februar 1933 wurde zur Außerkraftsetzung der Grundrechte genutzt. Es folgten die Besiegelung der Einparteienherrschaft und die Formierung des »Führerstaates«.
07

Die »guten Jahre« vor dem Krieg

Im Sommer 1933 war das politische Machtmonopol der Nationalsozialisten weitgehend gefestigt. Offensichtlich waren viele Deutsche mit dem neuen politischen Kurs einverstanden – in zunehmendem Maße auch Menschen, die die Nationalsozialisten im März 1933 nicht gewählt hatten. Der Begriff »Volksgemeinschaft« wird in der Forschung zuweilen viel diskutiert. Im Sommer 1933 war das politische Machtmonopol der Nationalsozialisten weitgehend gefestigt. Offensichtlich waren viele Deutsche mit dem neuen politischen Kurs einverstanden – in zunehmendem Maße auch Menschen, die die Nationalsozialisten im März 1933 nicht gewählt hatten. Der Begriff »Volksgemeinschaft« wird in der Forschung zuweilen viel diskutiert.
08

»Volksgemeinschaft« und Verbrechen

Die Ideologie der »Volksgemeinschaft« bedeutete rassistisch begründete Ungleichheit statt menschenrechtlich begründeter Gleichheit. In den »guten Jahren« des Regimes vollzog sich eine systematische Verknüpfung von Polizei und SS. Das Ziel war die Herauslösung der Polizei aus allen noch verbliebenen rechtsstaatlichen Bindungen – und die Institutionalisierung des Terrorpotenzials im Machtbereich der SS. Die Ideologie der »Volksgemeinschaft« bedeutete rassistisch begründete Ungleichheit statt menschenrechtlich begründeter Gleichheit. In den »guten Jahren« des Regimes vollzog sich eine systematische Verknüpfung von Polizei und SS. Das Ziel war die Herauslösung der Polizei aus allen noch verbliebenen rechtsstaatlichen Bindungen – und die Institutionalisierung des Terrorpotenzials im Machtbereich der SS.
09

Vernichtungskrieg

Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Prag Mitte März 1939 war das Ende der britischen Appeasement-Politik gekommen; in ganz Europa standen die Zeichen fortan auf Krieg. Erst der Einmarsch der deutschen Truppen in Paris am 14. Juni 1940 und der Waffenstillstand mit Frankreich führten zum Höhepunkt der Kriegsbegeisterung in Deutschland. Die These von zwei klar gegeneinander abgrenzbaren Kriegsphasen – einer Phase der Blitzkriege und einer des »totalen Krieges« – gilt in der Forschung inzwischen als widerlegt. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Prag Mitte März 1939 war das Ende der britischen Appeasement-Politik gekommen; in ganz Europa standen die Zeichen fortan auf Krieg. Erst der Einmarsch der deutschen Truppen in Paris am 14. Juni 1940 und der Waffenstillstand mit Frankreich führten zum Höhepunkt der Kriegsbegeisterung in Deutschland. Die These von zwei klar gegeneinander abgrenzbaren Kriegsphasen – einer Phase der Blitzkriege und einer des »totalen Krieges« – gilt in der Forschung inzwischen als widerlegt.
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Holocaust, Widerstand, »Zusammenbruch«

Erst der Krieg verhalf der ideologischen Vernichtungsdynamik des NS-Regimes zum Durchbruch und ermöglichte den Holocaust. Die Frage, was man als durchschnittlicher Deutscher über die Ermordung der Juden wissen konnte, ist von der Forschung kontrovers diskutiert worden. Inzwischen ist klar: Wer etwas wissen wollte, konnte erstaunlich vieles in Erfahrung bringen. »Operation Walküre«: Dass Hitler dem Attentat nur leicht verletzt entging und der Staatsstreich noch in der Nacht zusammenbrach, schmälert nicht die moralisch-politische Bedeutung dieser späten Aktion. Erst der Krieg verhalf der ideologischen Vernichtungsdynamik des NS-Regimes zum Durchbruch und ermöglichte den Holocaust. Die Frage, was man als durchschnittlicher Deutscher über die Ermordung der Juden wissen konnte, ist von der Forschung kontrovers diskutiert worden. Inzwischen ist klar: Wer etwas wissen wollte, konnte erstaunlich vieles in Erfahrung bringen. »Operation Walküre«: Dass Hitler dem Attentat nur leicht verletzt entging und der Staatsstreich noch in der Nacht zusammenbrach, schmälert nicht die moralisch-politische Bedeutung dieser späten Aktion.
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Deutschland nach Hitler

In ihrer »Erklärung in Anbetracht der Niederlage« (Berliner Deklaration) verkündeten die vier Alliierten am 5. Juni 1945 die Übernahme der obersten Regierungsgewalt in Deutschland. Seit Ende 1947 schälte sich das Projekt eines westdeutschen Teilstaats immer deutlicher heraus. Das Grundgesetz, wie es der Parlamentarische Rat am 8. Mai 1949 verabschiedete, war ein Spiegel der Lernerfahrungen des Jahres 1933. In ihrer »Erklärung in Anbetracht der Niederlage« (Berliner Deklaration) verkündeten die vier Alliierten am 5. Juni 1945 die Übernahme der obersten Regierungsgewalt in Deutschland. Seit Ende 1947 schälte sich das Projekt eines westdeutschen Teilstaats immer deutlicher heraus. Das Grundgesetz, wie es der Parlamentarische Rat am 8. Mai 1949 verabschiedete, war ein Spiegel der Lernerfahrungen des Jahres 1933.
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Die »langen Fünfziger«

Der doppelten Staatsgründung folgten die Herausbildung der Demokratie im Westen und die Befestigung einer neuen Diktatur im Osten. Während die Menschen in der DDR den Stalinismus durchlitten und mit den Reparationsentnahmen der Sowjetunion zurande kommen mussten, wurden die »langen fünfziger Jahre« im Westen eine Phase dramatisch beschleunigter wirtschaftlicher Dynamik und materieller Modernisierung. Im Rückblick erscheinen die drei Jahre unter Ludwig Erhard als ein Nachspiel zur langen »Ära Adenauer«, als eine Zwischenzeit auf dem Weg zur Großen Koalition. Der doppelten Staatsgründung folgten die Herausbildung der Demokratie im Westen und die Befestigung einer neuen Diktatur im Osten. Während die Menschen in der DDR den Stalinismus durchlitten und mit den Reparationsentnahmen der Sowjetunion zurande kommen mussten, wurden die »langen fünfziger Jahre« im Westen eine Phase dramatisch beschleunigter wirtschaftlicher Dynamik und materieller Modernisierung. Im Rückblick erscheinen die drei Jahre unter Ludwig Erhard als ein Nachspiel zur langen »Ära Adenauer«, als eine Zwischenzeit auf dem Weg zur Großen Koalition.
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Geteilte Jahrzehnte

Deutlich vor der 68er-Revolte und dem Beginn der sozialliberalen Ära 1969, nämlich schon zu Anfang des Jahrzehnts, hatte ein politisch-mentaler Umbruch eingesetzt, quasi die »Erfindung« der bundesdeutschen Gesellschaft. Neue Ostpolitik: Im August 1970 unterzeichneten Willy Brandt und Walter Scheel den Moskauer Vertrag, im Dezember 1970 den Warschauer Vertrag; Kernpunkt war der Gewaltverzicht und damit die Unverletzlichkeit der bestehenden Grenzen in Europa. Es folgten das Viermächte-Abkommen über Berlin, der Grundlagenvertrag mit der DDR und der Prager Vertrag. Brandts Nachfolger Helmut Schmidt sah sich alsbald mit ernsten innen- und wirtschaftspolitischen Problemen konfrontiert. Nicht nur der Terrorismus und der »Deutsche Herbst« veränderten die Republik. In der postindustriellen Gesellschaft entfalteten sich neue soziale Bewegungen: neben der Ökologiebewegung langfristig am erfolgreichsten die Frauenbewegung. Deutlich vor der 68er-Revolte und dem Beginn der sozialliberalen Ära 1969, nämlich schon zu Anfang des Jahrzehnts, hatte ein politisch-mentaler Umbruch eingesetzt, quasi die »Erfindung« der bundesdeutschen Gesellschaft. Neue Ostpolitik: Im August 1970 unterzeichneten Willy Brandt und Walter Scheel den Moskauer Vertrag, im Dezember 1970 den Warschauer Vertrag; Kernpunkt war der Gewaltverzicht und damit die Unverletzlichkeit der bestehenden Grenzen in Europa. Es folgten das Viermächte-Abkommen über Berlin, der Grundlagenvertrag mit der DDR und der Prager Vertrag. Brandts Nachfolger Helmut Schmidt sah sich alsbald mit ernsten innen- und wirtschaftspolitischen Problemen konfrontiert. Nicht nur der Terrorismus und der »Deutsche Herbst« veränderten die Republik. In der postindustriellen Gesellschaft entfalteten sich neue soziale Bewegungen: neben der Ökologiebewegung langfristig am erfolgreichsten die Frauenbewegung.
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Die Revolution von 1989/90

Seit Anfang der achtziger Jahre wurde die ökonomische Notlage der DDR immer größer – und damit auch die ökologische Krise. Das Thema der Umweltzerstörung wurde, neben und zum Teil überlappend mit der Arbeit der kirchlichen Friedensgruppen, ein wichtiger Ansatzpunkt der DDR-Opposition. Die friedliche Revolution von 1989/90 kam nicht aus dem Nichts, sondern stand am Ende einer Kette großer Frustrationen, von denen viele die Menschen seit Langem begleiteten. Mit der Maueröffnung am 9. November 1989 wurde eine Bewegung in Gang gesetzt, die ihrer eigenen Logik folgte und die niemand mehr aufhalten konnte. Der Zwei-plus-Vier-Vertrag ersetzte den bis dahin ausstehenden Friedensvertrag zwischen Deutschland und seinen ehemaligen Kriegsgegnern. Die USA, Großbritannien, Frankreich und die Sowjetunion gewährten dem wiedervereinigten Deutschland damit volle völkerrechtliche Souveränität. Das Ende der Nachkriegszeit war gekommen. Seit Anfang der achtziger Jahre wurde die ökonomische Notlage der DDR immer größer – und damit auch die ökologische Krise. Das Thema der Umweltzerstörung wurde, neben und zum Teil überlappend mit der Arbeit der kirchlichen Friedensgruppen, ein wichtiger Ansatzpunkt der DDR-Opposition. Die friedliche Revolution von 1989/90 kam nicht aus dem Nichts, sondern stand am Ende einer Kette großer Frustrationen, von denen viele die Menschen seit Langem begleiteten. Mit der Maueröffnung am 9. November 1989 wurde eine Bewegung in Gang gesetzt, die ihrer eigenen Logik folgte und die niemand mehr aufhalten konnte. Der Zwei-plus-Vier-Vertrag ersetzte den bis dahin ausstehenden Friedensvertrag zwischen Deutschland und seinen ehemaligen Kriegsgegnern. Die USA, Großbritannien, Frankreich und die Sowjetunion gewährten dem wiedervereinigten Deutschland damit volle völkerrechtliche Souveränität. Das Ende der Nachkriegszeit war gekommen.

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Über unsere Dozent*innen

Prof. Dr. Norbert Frei
Präsentiert von

Prof. Dr. Norbert Frei

Norbert Frei lehrt Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Jena und leitet das »Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts«. Er ist einer der bedeutendsten deutschen Historiker der Gegenwart und war Mitglied der Historikerkommission zur Geschichte des Auswärtigen Amts. Zu seinen wichtigsten Veröffentlichungen zählen Bücher über das »Dritte Reich« und die »Vergangenheitspolitik« in der Bundesrepublik.
Matthias Naß
Im Gespräch mit

Matthias Naß

ZEIT-Redakteur Matthias Naß studierte Geschichte, Sinologie und Politologie in Göttingen, Honolulu und Hamburg. Von der Henri-Nannen-Schule kam er 1983 zu der ZEIT in die Politik. Von 1998 bis 2010 war er stellvertretender Chefredakteur. Seit 2011 ist er Internationaler Korrespondent der ZEIT. Matthias Naß ist außerdem wissenschaftlicher Leiter der ZEIT Akademie.

Trailer

Ein Blick in den Kurs

Der Kurs besteht aus Kapiteln im Videoformat. Hier finden Sie einige Ausschnitte aus dem Kurs.

Geschichte Begleitbuch
Das E-Book zum Kurs

In der Serie der ZEIT Akademie ist das Buch zum Seminar »Geschichte - Die deutsche Geschichte im Rückblick« erschienen. Auf 112 Seiten wurden die Lerninhalte des Videoseminars vom Experten für jüngere deutsche Geschichte Prof. Dr. Norbert Frei in 14 Lektionen zum Rekapitulieren aufbereitet. Am Ende eines jeden Kapitels finden Sie ausgewählte, weiterführende Leseempfehlungen zur ersten Orientierung aus der Fülle der geschichtswissenschaftlichen Literatur.

Bewertungen

Das sagen unsere Kund*innen
4.6
4.6
(Durchschnitt aller Bewertungen)
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5
J. Oßwald
das war ein toller Geschichtsunterricht. Sehr spannend und rhetorisch super!
2
K. Peter
Interessant und kurzweilig
5
M. Bluethgen
sehr interessant mit vielen z T unbekannten Details
5
C. Scholl
Flüssig und klar erklärt und berichtet; einzig das ständige Schauen auf das Manuskript störte etwas. Sehr komprimiert bei der Fülle Geschichtsdaten, wobei alles Wichtige erwähnt wurde. Gern wieder und weiter so
5
K. Kolbinger
Sehr informativ; dieses Seminar bringt uns das 20. Jahrhundert näher. Es ist gut zusammengefasst.
5
M. Mlodischewski
Toll
5
L. Schwarz
Fokussiert und differenziert - eine Kunst
5
E. Kolb
Sehr guter Überblick
4
W. Warnecke
Sehr anschaulich und spannend
5
E. Habekost
Das komplexe Thema wird klar strukturiert präsentiert. Zentrale thematische Eckpunkte werden pointiert und verständlich vermittelt, unterschiedliche Perspektiven und Forschungsansätze - auch in ihrem historisch begründetem Wandel - verständlich dargestellt. Die Interviews veriefen einzelne Themen anschaulich und fragen nach der Relevanz der Forschungsansätze /-ergebnisse auch für aktuelle politische-sozial Fragenstellungen und Entwicklungen. Da und dort hätte man sich noch mehr Hintergrundinformationen gewünscht, bspw. bzgl. Ursachen der Hyper-/Inflation Anfang der 20 Jahre. Das sind aber jeweils persönliche Interessenschwerpunkte, die in einem zeitlich begrenzten zeitlichen Seminarrahmen nicht alle berücksichtigt werden können.
5
H. Krüger
Sehr grägnant, sehr informativ - einfach perfekt!
3
A. Richter
in manchen Teilen einseitiger Blick...auf deutsche Geschichte
5
E. Barth
Große Klarheit, interessante Aspekte herausgearbeitet
3
H. Schröter
Guter überblick.
5
W. Früh
Ich habe trotz vielfältiger Beschäftigung mit der deutschen Geschichte viele neue Aspekte kennen gelernt. Der Begriff des kurzen 20. Jahrhunderts war mir bisher nicht bekannt.
4
B. Schewohl
Sehr interessant und gut vorgetragen
5
U. Gielisch
Interessant
4
J. Müller
Trotzdem das diese geschtlichen Themen alle meines Alters mehrfach im Schulunterricht begegneten, war es nun dieses Mal für mich möglich einen ausgewogeneren Blick, mit weniger Schuldgefühl, auf die junge deutsche Geschichte zu werfen die natürlich auch heute noch unsere Politik prägt. Sehr interesant ... Vielen Dank Prof. Frey.
5
M. Matjeka
Sehr gute nachvollziehbare Darstellung
5
D. Strass
Aus westdeutscher Sicht sehr logisch und gut dargestellt.
5
C. Grün
In den 14 kurzen Lektionen werden die wichtigsten Ereignisse des 20. Jahrhunderts prägnant dargestellt.
5
J. Bischof
Äußerst interessant und packend geschildert! Sehr verständliche Deutung der Geschehnisse und Zusammenfassung der Fakten!
5
C. Joly
Interessant und klar strukturiert. Das Seminar könnte reichhaltiger illustriert sein (Auszüge, Fotos, Videos)
5
H. Hummel
Toll
5
B. Kautz
Informative Bilder unterstreichen den gesprochen Text sehr gut
5
H. Kempnich
Sehr gut, sehr anspruchsvoll. Ich persönlich hätte zur "Auflockerung" etwas mehr illustriert. Auch eine gute Form der Abrundung ist das sich jeweils anschließende Interview, in welchem Fragen, die man möglicher weise hatte, angesprochen wurden. Gutes Format!
5
S. Müßig
Guter Überblick in der notwendigen Kürze.
5
A. Kuzkaya
Sehr gut
5
D. Weber
Sehr gut vorgetragen, empfehlenswert.
5
R. Seeger
Kurze kompakte Einheiten
5
P. Stegmann
sehr faktenreich und kurzweilig
5
U. Maribel Rosende
Überzeugender Gesamtüberblick.
5
D. Waßerfall
Einfach nur schön für einen geschichtsbesessenen Bürger der Bundesrepublik Deutschland, mehr über seine und ihre Geschichte zu erfahren. Hervorragend gute Darstellung der Inhalte, sehr schöne, bereichernde Interviews zwischen zwei Menschen ihres Fachs. Vielen Dank für dieses tolle Seminar!
5
S. Wittenborn
Ein Überblick, der Lust macht auf Details... Vieles wird klar oder wieder bewusst. Gerne hätte ich mehr Bild- und Videomaterial gesehen. Erhellend sind an vielen Punkten die abschließenden Diskussionen am Ende einer jeden Lektion.
4
W. Schmitter
gut und verständlich
3
H. Merz
Gute Übersicht der deutschen Vergangenheit des "Kurzen 20. Jahrhunderts". Allerdings hätte auch ich mir mehr Bild-, Ton- oder Filmsequenzen gewünscht.
4
J. Kessel
Solider und interessanter Überblick, mit hier und da tieferen Gedanken
5
S. Kilinc
Sehr klarer, informativer Vortrag. Nicht langatmig, klare Sprache.
5
P. Hasicka
Sehr informativ und kurzweilig
4
G. Storck
Die Absicht, das "kurze" 20. Jahrhundert pointiert zu demonstrieren ist gelungen. Die Visualisierung von Aussagen, Ereignissen ist etwas rar ausgefallen. Das jweilige Seminar mit einem Interview abzurunden war das "Schlagobers" wie der Wiener sagt.
4
J. Pangritz
Interessante Zusammenfassung und Erläuterung historischer Ereignisse. Neue Sichtweise entstehen durch das hinterfragen vorletzter Wahrheiten. Insgesamt ein anregender Vortrag, der zum Nachdenken über unsere historische Vergangenheit und die Zukunft anregt.
5
J. Szynka
Ich habe die erste und die Lektion 5-14 mir angesehen auf Video, die Lektionen 2-4 mir angehört, und fand sie sehr informortiv und lehrreich.
4
Ein User
Das Seminar hat mir im Grunde gut gefallen. Ich hätte mir aber weit mehr filmische oder fotografische Einspielungen gewünscht, um damit die sehr klaren Aussage von Herrn Frei zu illustrieren. Hinsichtlich der von Herrn Frei als weitgehend gelungen bezeichneten Entnazifizierung teile ich die Kritik von Herrn Naß, dass dies zu positiv gewertet wurde. Aus eigener Erfahrung als Student und Jurist habe ich erlebt, wie groß der Anteil von ehemaligen Nazis in Verwaltung, Regierung (Globke, Kiesinger) und Justiz (T. Maunz) war und dass erst Ende der 60er Jahre durch Bücher wie "Die fürchterlichen Juristen" die ungebrochene Kontinuität in Verwaltung, Justiz und Hochschule bekannt wurde. Johann Schoo
4
Ein User
Das Seminar hat mir im Grunde gut gefallen. Ich hätte mir aber weit mehr filmische oder fotografische Einspielungen gewünscht, um damit die sehr klaren Aussage von Herrn Frei zu illustrieren. Hinsichtlich der von Herrn Frei als weitgehend gelungen bezeichneten Entnazifizierung teile ich die Kritik von Herrn Naß, dass dies zu positiv gewertet wurde. Aus eigener Erfahrung als Student und Jurist habe ich erlebt, wie groß der Anteil von ehemaligen Nazis in Verwaltung, Regierung (Globke, Kiesinger) und Justiz (T. Maunz) war und dass erst Ende der 60er Jahre durch Bücher wie "Die fürchterlichen Juristen" die ungebrochene Kontinuität in Verwaltung, Justiz und Hochschule bekannt wurde.
5
Ein User
Gutes Seminar Für den Abiturienten von 1968 ein sehr wertvolles Werk, da genau das behandelt wird, was in unserem Geschichtsuntericht allenfalls beiläufig behandelt wurde. Zusätzlich ist dann das was ab den 60er-Jahren behandelt wird "selbst" erlebte Geschichte. Für mich als im Ruhestand lebenden Juristen ein wertvolles und dazu auch noch preiswertes Seminar.
4
Ein User
Habe bisher nur das Probeseminar angehoert und finde, dass es interessant, spannend, gut gemacht ist, auch durch die Rueckfragen des Journalisten.
5
Ein User
Komprimierte Grundlage deutscher Vergangenheit Komprimierte Grundlage deutscher Geschichte des 20. Jhdt, notwendiges Wissen für tiefergehende Auseinandersetzung mit unserer jüngsten Vergangenheit und Verständnis gegenwärtiger Politik. Das ausgehende 19. Jhdt und die Ursachen des I.WK sollten in der Einführung vorangestellt werden.
5
Ein User
Das Seminar hat mir ausgezeichnet gefallen, sowohl durch den neuen Blick, der auf viele geschichtliche Ereignisse geworfen wurde, als auch durch die ausgezeichnete Vermittlung. Ein weiterer Pluspunkt sind die Interviews, die zeigen, dass man einige Entwicklungen und Personen der Geschichte durchaus unterschiedlich verstehen kann.
4
Ein User
Guter erster Eindruck Habe bisher aus zeitlichen Gründen lediglich das Kapitel: "Einführung: Der Erste Weltkrieg und das »kurze« 20. Jahrhundert" angeschaut. Bis hierhin bin ich Grundsätzlich zufrieden. Erste Anmerkung: Einige Ergänzungen durch Film- und Hörmaterial würden die reine Vortragsform auflockern und bereichern.
5
Ein User
Wertvolle Informationen. Das Geschichte - Seminar liefert interessante Informationen, der Inhalt wird gut vermittelt und ich freue mich schon auf weitere Seminare.
5
Ein User
Sehr gute Übersicht. Sehr schön vorgetragen. Das Begleitbuch ist auch sehr hilfreich. Für nicht Fachleute sehr nützlich.
5
Ein User
Bin sehr zufrieden - Gute Vermittlung. Eine Freude, zuzuhören!
4
Ein User
Zeitseminar Geschichte - Die Geschichte im 20. Jahrhundert wird unter mir neuen Aspekten betrachtet und erläutert. Das historische Material könnte häufiger eingebaut sein. Die Gründe für die Entstehung des ersten Weltkrieges sind für mich zu dürftig.
5
Ein User
Interessante Geschichte - Die Seminare sind sehr authentisch und äusserst interessant. Sie sind lebendig gestaltet und richten sich nicht nur an Fachleute, sondern auch an "Normalverbraucher" und sind gerade deshalb so wertvoll. Ich habe inzwischen alle Seminare der "Zeit"-Akademie erworben und bin mit allen sehr zufrieden.
5
Ein User
Das kurze 20. Jahrhundert - Die von Prof. Dr. Frei in 14 Teilen auf vier DVDs vorgetragene Video-Vorlesung zur deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert kann durch ihre Klarheit und Dichte der Wissensvermittlung überzeugen. Der an Guido Knopp gewöhnte Geschichtsinteressierte muss allerdings sehr viel konzentrierter dem Vortrag folgen. Nahezu jeder Satz bringt neue Informationen. Die Ergänzungen durch Film- und Hörmaterial kommen vergleichsweise selten vor und bekommen dadurch eine ihnen zustehende Bedeutung. Die immer wieder vorgenommene Diskussion der neuesten Erkenntnisse der Forschung runden das durchweg positive Bild ab. Sehr interessant fand ich auch das an jedes halbstündige Vorlesungskapitel folgende Gespräch von Herrn Frei mit dem Zeit-Redakteur Naß. Insgesamt erhält man einen umfassenden Ein- und Überblick in die deutsche Geschichte des sogenannten "kurzen 20. Jahrhunderts" von 1919 bis 1990. Vorwissen sei nicht erforderlich, behauptet die Zeit, aber dann sollte man schon einen auskunftsfähigen Mithörer an der Seite haben, da es sonst doch häufiger zu Momenten der Überforderung kommen kann. Dies waren jedenfalls die Erfahrungen mit meinem 14jährigen Sohn.
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